Eine
geschichtsträchtige Insel mitten im Meer, mit Tempelanlagen und
Grabstätten aus der Jungsteinzeit, Katakomben, besiedelt von Griechen,
Römern, Arabern, Normannen, Franzosen, Spaniern, Johannitern, Engländern,
historischer Schauplatz großer Schlachten, mit geheimnisvollen
Spuren im Stein, weckte in uns den Wunsch, hier einen Besuch abzustatten.
|
Im
April 2004 verbrachten wir auf der 316 km² großen Insel
eine Urlaubswoche. Nachdem wir mit dem Flieger in der Haupt- stadt
Valletta ankamen, wurden wir in einem Transporter zum Hotel auf
der anderen Seite des Inselfelsens gefahren. Unser erster Eindruck
war ein chaotischer Verkehr durch ein Meer von Häusern, vorbei
an Hotelanlagen, Steinbrüchen und einer brennenden Mülldeponie.
Das Hotelzimmer war sehr klein und dunkel, verfügte aber über
einen Balkon, von dem wir einen schönen Blick auf die St. Pauls´s
Bay hatten, deren Name auf den Schiffbruch des heiligen Paulus vor
der Küste im Jahr 60 hinweist. |
Mit
dem Bildatlas von HB planten wir unsere Ausflüge in den kommenden
Tagen. So konnten wir uns alles ganz individuell ansehen, was
uns interessierte. Mit den preiswerten Bussen kamen wir zu den
wichtigsten Zielen. Die Altstadt von Valletta konnten wir gut
zu Fuß durchstreifen. Dort gibt es viele schöne Häuser
aus Kalksandstein mit Balkonen, prunkvolle Paläste, die als
Sitz der Großmeister der Johanniter gebaut wurden, Festungsanlagen,
Häfen, Gärten, interessante Museen und hübsche
Cafés.
|
|
Radfahren
kann man auf der Insel eher nicht. Wir haben versucht, einige Orte zu
erlaufen, was eine kleine Herausforderung war, denn es gibt kaum Wanderwege.
Obwohl die höchste Erhebung nur 220 Meter beträgt, ist Malta
sehr hügelig mit ordentlichen Steigungen. So führte ein eingetragener
Wanderweg plötzlich durch private Gärten. Dort durchgewunken,
stiegen wir mit dem Hinweis auf Danger ! über zwei
Gewehre. Die Malteser (Einwohnerzahl 380 000) lieben die Jagd und sollen
im Jahr 12 Millionen Patronen verpulvern.
Üppig grün ist Malta nicht, es gibt nur ein waldähnliches
Gebiet, aber im Frühling und bei schönem Wetter ist die Natur
schon ansprechend.
Etwas
abseits vom Trubel der lebhaften Küstenorte von Malta entdeckten
wir das mittelalterliche Medina, eine gewaltige Kuppelkirche in
Mosta, eine atemberaubende Steilküste, Fischerdörfer mit
bunten Booten, Höhlenwohnungen, neolithische Tempelanlagen,
kleine Sandstrände, alte militärische Wachtürme und
Popeye Village, die einstige Kulisse des bekannten Filmes. |
|
|
Leider
konnten wir das Hypogäum, einen Höhlenkomplex von
3800 v. Ch., nicht besichtigen, da dort jeden Tag nur eine begrenzte
Anzahl von Besuchern zugelassen ist. Man hätte sich vorher
telefonisch/per Internet anmelden müssen.
|
Einen
sehr angenehmen Tag verbrachten wir auf der kleinen Schwesterinsel Gozo,
die Ruhe und ländlichen Charme ausstrahlte. Dort kamen wir mit
der regelmäßig verkehrenden Fähre an, nahmen einen Bus
bis Victoria, wo wir nach der Besichtigung der Zitadelle einen Taxifahrer
engagierten, der uns kreuz und quer zu den Sehenswürdigkeiten brachte
und bereitwillig Auskunft gab. Hier findet man Tafelberge, Megalithtempel,
eine Wallfahrtskirche, eine Windmühle sowie schöne Küstenlandschaften
mit glasklarem Wasser.
|